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KOLUMBA :: Veranstaltungen :: 03/12 Cage: Number Pieces
30. März 2012, 18.30 Uhr
John Cage: number pieces
Ensemble Garage
Die späten number pieces von John Cage sind eine Reihe von Werken, die Cage in seinen letzten sechs Lebensjahren 1987-1992 komponierte und deren Titel sich jeweils auf die Anzahl der Spieler bezieht. One ist beispielsweise ein Stück für einen Solisten, One4 ist das vierte Stück für einen Solisten oder 101 benennt ein Stück für ein Orchester mit 101 Musikern. Das Ensemble Garage präsentiert fünf number pieces: One4, Two, Four6, Five und Seven. Ein Teil der Stücke sind wie z.B. four6 oder five in der Besetzung frei, andere sind definiert und geben spezifische Instrumente vor. Alle fünf number pieces beruhen auf dem von Cage oft eingesetzten Time-Brackets-Prinzip . Jeder Spieler folgt einer zeitlich individuell festgelegten Aktion, die mittels Stoppuhren koordiniert werden. Innerhalb einer bestimmten Zeitdauer erklingen notierte Aktionen, die meist nur einige der Parameter Tonhöhe, Dauer, Dynamik, Klangeigenschaften oder Reihenfolge vorgeben. Jedes Stück entwickelt somit eine eigene Klangskulptur, die einer fortdauernden Transformation folgt. Und jedes Stück klingt bei jeder Aufführung anders. Umberto Eco sah in dem Schaffen von Cage das auf die Musik übertragene offene Kunstwerk, das sich hier durch die Freiheit und somit Wahlmöglichkeit des Einzelnen kennzeichnet. Die transparente Struktur der number pieces verlangt musikalisch ein Ritual für jeden Ton, für jedes Geräusch, für die Stille. “If you celebrate it, it's art, if you don't, it isn't“ - dieses bekannte Zitat von Cage bildet in den number pieces die Voraussetzung zur Realisierung seiner kompositorischen Idee.
Ensemble Garage wurde Anfang des Jahres 2009 von der Komponistin Brigitta Muntendorf gegündet. Das aus Absolventen der Hochschule für Musik und Tanz Köln bestehende Ensemble schafft eine Plattform für Musiker, Komponisten und andere Künstler, um neue Ideen, Werke und Konzepte zur Aufführung zu bringen. Ensemble Garage richtet seinen Fokus auf die Werke junger Komponisten/innen und auf die gemeinsame Probenarbeit. Für jedes Konzert wird ein Gesamtkonzept entworfen, in dem Werk, Inhalt und Aufführungssituation in Form eines sogenannten inszenierten Konzertes in Beziehung gestellt werden.
Das Ensemble sucht Antworten auf die Fragen danach, wer und wo unsere Generation eigentlich ist, was sie denkt und bewegt, was sie nutzt und wie sie damit umgeht. Und natürlich, was sie hören und was sie schreiben möchte.
Flöte: Liz Hirst; Klarinette: Richard Haynes; Saxophon: Frank Riedel; Schlagwerk: Rie Watanabe; Violine: Maximilian Haft; Viola: Annegret Mayer-Lindenberg; Cello: Eva Boesch
Eintritt: € 8,- / reduziert 5,-