Kolumba
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14. April bis 16. Oktober 2006
»Im Garten der Wirklichkeit I«
Sterne für Kolumba – Teil 11

In allen Ausstellungen der vergangenen fünfzehn Jahre stand sie als Dialogpartner zur Verfügung: Die »Madonna mit dem Veilchen« von Stefan Lochner, benannt nach der Blüte, die sie als Symbol der Demut in der Hand hält. In der letzten Ausstellung am Roncalliplatz, vor dem Umzug in den Neubau, steht sie nun im Mittelpunkt eines Gartens, der sich ihr zu Ehren ausbreitet. Der Garten der »Veilchenmadonna« ist bei genauerem Hinschauen ein Feld blühender und früchtetragender Erdbeeren, die ihn als Paradies ausweisen. In ihm kniet die Stifterin, Elisabeth von Reichenstein, Äbtissin des Kölner Caecilienstiftes. Sie verehrt die Muttergottes und das Christuskind, deren himmlische Sphäre – umrahmt von Gottvater, dem Heiligen Geist und einer Gruppe von Engeln – im Bild sichtbar wird. Die beiden flankierenden Engel verklammern die unterschiedlichen Realitätsebenen, indem sie allein den Blickkontakt zur Stifterin und zum Betrachter herstellen. Im dem nahezu abstrakten dreiteiligen Bildaufbau verhindert ein Brokatbehang den Ausblick auf den Horizont und ermöglicht dadurch die fast spielerische Verbindung zwischen dem vermeintlichen Garten der Wirklichkeit und der sichtbaren Wirklichkeit des Glaubens. Mit dem scheinbaren Realismus des Gemäldes und seiner himmlischen Ordnung kreist die Ausstellung um die Einheit der Schöpfung und die Sehnsucht nach dem Paradies, die mit dem Sündenfall, dem Moment des Verlustes, ihren Anfang nimmt. Ein herrliches Alabaster-Relief, das diesen Moment zum Thema hat, gelangte erst vor wenigen Wochen als Schenkung in die Sammlung. Zwei Gemälde von Josef Albers und Walter Ophey ergänzen im Zentrum der Ausstellung den Dialog der Werke um den nur vermeintlichen Gegensatz zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Albers’ »Homage to the Square« (1962) und Opheys »Kalkwerk« (1928) sind bildnerische Entwürfe einer Transzendierung erfahrbarer Wirklichkeit. Mit Werken aus sechs Jahrhunderten zieht die Ausstellung zudem eine Summe unserer Arbeit der vergangenen Jahre und thematisiert jene existentiellen Fragen, die mit Kunst erlebbar werden. Als Wechselausstellung aus eigenen Beständen stellt sie das »lebende Museum« erneut auf den Prüfstand. Im graphischen Kabinett, das wie ein Garten im Verlauf des Jahres wächst und (hoffentlich) gedeiht, sind künstlerische Arbeiten traumatisierter Menschen eingeflochten, die im Rahmen einer einjährigen »Werkstatt« entstanden sind, die Kolumba in Kooperation mit dem Caritasverband der Stadt Köln und dem Sozialdienst katholischer Frauen ermöglichte.
(Werke u.a. von Josef Albers, Joseph Beuys, Stephan Baumkötter, Victoria Bell, Heinrich Commans, Gérard Gasiorowski, Bärbel Messmann, Walter Ophey, Paul Thek, Peter Tollens, Andor Weininger).
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2015 Anna & Bernhard Blume
2015 Der rote Faden

2015 Museum für Zeichnung
2015 Birgit Antoni: Kino
2014 Schwindel der Wirklichkeit
2014 playing by heart

2014 Achim Lengerer
2014 Bruno Jakob
2013 zeigen verhüllen verbergen

2013 Eucharistie
2013 Norbert Schwontkowski
2013 Pascal Schwaighofer
2012 Art is Liturgy – Paul Thek

2012 Leiko Ikemura
2012 Kunst-Station St. Peter
2012 Volker Saul
2012 Jaromir Novotny
2011 Birgit Antoni
2011 denken

2011 Philipp Wewerka
2010 Mischa Kuball
2010 Noli me tangere!

2010 Heinrich Küpper
2010 Robert Haiss
2010 Renate Köhler
2010 Georg Baumgarten
2009 Stefan Wewerka
2009 Hinterlassenschaft

2009 Koho Mori-Newton
2009 Hermann Abrell
2008 Heiner Binding
2008 Der Mensch verlässt die Erde

2007 Der unendliche Raum…

2006 Im Garten der Wirklichkeit II
2006 Werner Schriefers
2006 Im Garten der Wirklichkeit I
2005 Schenkung Egner
2005 Leiko Ikemura
2005 Arma Christi
2005 Hans Josephsohn
2005 Die koptischen Textilien
2005 Birgit Antoni
2004 Monika Bartholomé
2004 Max Cole
2003 Reliquienkreuze
2004 Heinrich Küpper
2003 Martin Frommelt
2003 150 Jahre!
2002 Attila Kovács
2002 Herbert Falken
2002 Peter Tollens
2001 ars vivendi
2001 Peter Zumthor
2000 Volumen
2000 walkmen
2000 Die Schenkung Härle
2000 Kinderzeichnungen
2000 Über die Wirklichkeit
1999 Andor Weininger
1999 Joseph Marioni
1999 Andy Warhol
1998 Kunsthalle Baden-Baden
1998 Glaube und Wissen
1998 Stephan Baumkötter
1998 Bernd Ikemann
1998 Kabakov Pane u.a.
1998 Hildegard Domizlaff
1997 Cage Tsangaris u.a.
1997 Richard Serra
1997 Manos Tsangaris
1997 Kunst-Station
1997 Klaus vom Bruch
1997 Über den Ort: Kolumba
1996 Über die Ambivalenz
1996 Chris Newman
1996 Peter Tollens
1996 Wolfgang Laib
1996 Über die Farbe
1995 Frühchristliche Kunst
1995 Mischa Kuball
1995 Palast der Kunst
1995 Horn Falken Michals, u.a.
1995 Monika Bartholomé
1993 Tápies Thek Tuttle u.a.
1992 Vaticana
 
www.kolumba.de

KOLUMBA :: Ausstellungen :: 2006 Im Garten der Wirklichkeit I

14. April bis 16. Oktober 2006
»Im Garten der Wirklichkeit I«
Sterne für Kolumba – Teil 11

In allen Ausstellungen der vergangenen fünfzehn Jahre stand sie als Dialogpartner zur Verfügung: Die »Madonna mit dem Veilchen« von Stefan Lochner, benannt nach der Blüte, die sie als Symbol der Demut in der Hand hält. In der letzten Ausstellung am Roncalliplatz, vor dem Umzug in den Neubau, steht sie nun im Mittelpunkt eines Gartens, der sich ihr zu Ehren ausbreitet. Der Garten der »Veilchenmadonna« ist bei genauerem Hinschauen ein Feld blühender und früchtetragender Erdbeeren, die ihn als Paradies ausweisen. In ihm kniet die Stifterin, Elisabeth von Reichenstein, Äbtissin des Kölner Caecilienstiftes. Sie verehrt die Muttergottes und das Christuskind, deren himmlische Sphäre – umrahmt von Gottvater, dem Heiligen Geist und einer Gruppe von Engeln – im Bild sichtbar wird. Die beiden flankierenden Engel verklammern die unterschiedlichen Realitätsebenen, indem sie allein den Blickkontakt zur Stifterin und zum Betrachter herstellen. Im dem nahezu abstrakten dreiteiligen Bildaufbau verhindert ein Brokatbehang den Ausblick auf den Horizont und ermöglicht dadurch die fast spielerische Verbindung zwischen dem vermeintlichen Garten der Wirklichkeit und der sichtbaren Wirklichkeit des Glaubens. Mit dem scheinbaren Realismus des Gemäldes und seiner himmlischen Ordnung kreist die Ausstellung um die Einheit der Schöpfung und die Sehnsucht nach dem Paradies, die mit dem Sündenfall, dem Moment des Verlustes, ihren Anfang nimmt. Ein herrliches Alabaster-Relief, das diesen Moment zum Thema hat, gelangte erst vor wenigen Wochen als Schenkung in die Sammlung. Zwei Gemälde von Josef Albers und Walter Ophey ergänzen im Zentrum der Ausstellung den Dialog der Werke um den nur vermeintlichen Gegensatz zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Albers’ »Homage to the Square« (1962) und Opheys »Kalkwerk« (1928) sind bildnerische Entwürfe einer Transzendierung erfahrbarer Wirklichkeit. Mit Werken aus sechs Jahrhunderten zieht die Ausstellung zudem eine Summe unserer Arbeit der vergangenen Jahre und thematisiert jene existentiellen Fragen, die mit Kunst erlebbar werden. Als Wechselausstellung aus eigenen Beständen stellt sie das »lebende Museum« erneut auf den Prüfstand. Im graphischen Kabinett, das wie ein Garten im Verlauf des Jahres wächst und (hoffentlich) gedeiht, sind künstlerische Arbeiten traumatisierter Menschen eingeflochten, die im Rahmen einer einjährigen »Werkstatt« entstanden sind, die Kolumba in Kooperation mit dem Caritasverband der Stadt Köln und dem Sozialdienst katholischer Frauen ermöglichte.
(Werke u.a. von Josef Albers, Joseph Beuys, Stephan Baumkötter, Victoria Bell, Heinrich Commans, Gérard Gasiorowski, Bärbel Messmann, Walter Ophey, Paul Thek, Peter Tollens, Andor Weininger).